Keine falsche Scham – Schluss mit dem Tabu-Thema Schamlippenkorrektur

Fettabsaugung, Brust-OP, Oberlidstarffung – für viele sind dies die ersten Assoziationen, wenn es um das Thema plastische Chirurgie geht. Jedoch gehen die Schönheitsoperationen weit über die typischen Klischee-Behandlungen hinaus. So rückt auch die weibliche Intimzone immer stärker in den Fokus und auch die Schamlippenkorrektur gehört zum klassischen Spektrum der Intimchirurgie. Nur ein schräger Beauty-Trend?!

Nein, ganz und gar nicht, denn die Korrektur der Schamlippen ist ein ernst zu nehmendes Thema. Doch welche Beweggründe stecken wirklich hinter dieser Intim-OP und warum trauen sich nur die wenigsten Frauen darüber zu reden? Wir klären die wichtigsten Fakten rund um eine Schamlippenkorrektur.

Was genau ist eine Schamlippenkorrektur und wann ist diese sinnvoll?

Mit einer Korrektur der Schamlippen ist die Verkleinerung oder Anpassung der kleinen inneren Schamlippen gemeint. Normalerweise werden diese von den grossen äusseren Schamlippen verdeckt. Wenn jedoch die inneren Schamlippen besonders lang geraten sind, schauen sie unter den äusseren hervor und es kann zu einem kosmetischen, aber auch gesundheitlichen Störfaktor werden. Ein operativer Eingriff kann den Zustand verbessern. Allerdings wird leider die Behandlung im Intimbereich bei vielen Menschen häufig als verrückter Beauty-Wahn abgestempelt und trifft auf Unverständnis. Für viele Betroffenen geht es aber über die Ästhetik hinaus, denn aufgrund von mechanischen Reizen wie Reibung, Fahrradfahren und auch Geschlechtsverkehr kommt es zu teilweise schmerzhaften kleinen Wunden im Bereich der inneren Schamlippen.

Eine Schamlippenkorrektur ist immer dann sinnvoll, wenn es ohne eine Operation zu Beeinträchtigungen im Alltag kommt. Wenn Frauen beim Tragen von enger Kleidung, Geschlechtsverkehr oder beim Sport Schmerzen oder Unbehagen verspüren oder auch das Aussehen der Intimzone zur psychischen Belastung. Meist kann dann nur noch ein operativer Eingriff helfen.

Was muss ich beachten, wenn ich mich für die Operation entscheide?

Da sich der weibliche Körper bis zum 20. Lebensjahr merklich verändern kann, sollte man mit dem Eingriff bis zur vollständigen Entwicklung des Körpers warten. Grundsätzlich kann man sich für eine Korrektur der Schamlippen auch mit über 50 Jahren entscheiden. Denn auch mit dem Alter können sich die Schamlippen verändern und zu Beeinträchtigungen führen. Vor einer Schamlippenverkleinerung sollte für 2 Wochen auf blutverdünnende Medikamente verzichtet werden. Eine Korrektur der Schamlippen ist eine dauerhafte Operation und sollte, wie jede andere Operation gut überlegt sein. Bei einem unverbindlichen Beratungsgespräch mit einem spezialisierten Arzt erhält man alle nötigen Informationen und wird über die Risiken der OP ausreichend informiert.

Bringt eine Korrektur der Schamlippen grosse Nachwirkungen mit sich?

Die Korrektur der Schamlippen wird meist unter lokaler Betäubung durchgeführt und dauert in der Regel 1 Stunde. Nach der Operation sollte man sich ausreichend schonen und sich so wenig wie möglich bewegen. Um eine optimale Wundheilung sicherzustellen, sollte auf Geschlechtsverkehr, Sport sowie vermeidbarer Druck mindestens 6 Wochen nach der OP verzichtet werden.

Muss man sich für eine Schamlippenkorrektur schämen?

Fakt ist, es geht um eine der intimsten Körperregionen. Für Betroffene ist es daher eine grosse Herausforderung darüber zu sprechen oder sich vor einem Arzt oder einer Ärztin zu zeigen. Viele Frauen haben einen enormen Leidensduck, jedoch  sollte Schamgefühl nicht der Grund sein, sich nicht beraten zu lassen.